Auch im 12. Jahr des Bestehens des Ehrenamtspreises der Region Mosbach, der von der Bürgerstiftung, der Rhein-Neckar-Zeitung und dem Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises initiiert wurde, kam die Jury nicht um den Sport als größte ehrenamtliche Institution herum. Auf Empfehlung von Karl-Heinz Fingerle aus Limbach-Krumbach - denn nur auf dem Weg, von anderen Menschen vorgeschlagen zu werden, gelangt man in den Pool der von der Jury auszuwählenden zu Ehrenden – wurde die 18-jährige Lara Bangert mit dem mit 1.500 EUR dotierten Jugendsonderpreis ausgezeichnet.
Die Laudatio der Sportkreisvorsitzenden Dr. Dorothee Schlegel begann mit den Worten „Es war einmal ein junger Mensch, dem Musik und Bewegung mehr als nur zur Freizeitbeschäftigung diente, der Freude an Verantwortung fast in die Wiege gelegt bekommen hat, der gute Vorbilder hatte und ganz einfach das eigene Hobby zum Ehrenamt gemacht hat. Nein, das gibt es immer weniger oder gar nicht? Doch – das haben die bisherigen Preisträger*innen des Jugendsonderpreises ebenso gezeigt wie dies heute auch der Fall sein wird“.
Da die Preisträger bis zur Laudatio geheim gehalten werden, umschreibt die Sportkreisvorsitzende das Engagement von Lara, indem sie Parallelen zu ihrer eigenen Jugend aufzeigt, die sie auch mit ca. 14 Jahren ins Ehrenamt geführt hat. Ihr wurde zugetraut, eine Mädchengruppe verantwortlich zu leiten. Zudem gab es auf dem Dorf nur wenige Angebote für Mädchen, dafür aber viel Abwechslung mit der Gruppe. Rückblickend betrachtet war es für sie Bestätigung genug, sinnvolle Zeit für die und mit den Mädchen zu gestalten. An Auszeichnungen dachte sie nicht – man fragte auch nicht danach. Dass die Schule etwas darunter litt, gab sie zu. Weitere Gemeinsamkeiten mit der Preisträgerin waren die Tanzaufführungen bei Gemeindefesten und der Wunsch, Lehrerin zu werden und fast am selben Tag Geburtstag zu haben.
Das erste Geheimnis war gelüftet: „sie ist weiblich“. Als Kind war Laras Hobby die Bewegung, das Hüpfen, das Tanzen. Aus der Teilnehmerin wurde, als sie ca. 13 Jahre alt war, die Co-Trainerin der Mädchentanzgruppe. Vor etwa 2 Jahren übernahm sie die Gruppe in Eigenverantwortung, was ihr nicht schwergefallen sei. Sie sei da einfach hineingewachsen und sie habe überhaupt nicht überlegen müssen, als vollwertige Trainerin einzusteigen. Denn Spaß und Freude haben überwogen - und tun dies sicher weiterhin.
Trainiert wird - und jetzt wissen Sie [die Zuhörenden], dass es sich um Sport handelt, 1x pro Woche. Vor Auftritten, zu denen es innerhalb des Dorfes viele Gelegenheiten und Anfragen gibt, wird auch 2x in der Woche geübt. Ihre Tanzgruppe umfasst etwa 12 Mädchen zwischen 5 und 15 Jahren. Und weil es keine Prinzengarde vor Ort gab, musste Abhilfe geschaffen werden. Ebenso sind sie als unterstützende Cheerleedergruppe unterwegs.
Gerade das Abitur bestanden und mit Plänen, Grundschullehrerin zu werden, wagte sie sich jetzt für ein FSJ an eine Schule.
Ihr zweites Hobby sind Pferde. Auch gegenüber „ihrem Tier“ übernimmt und trägt sie Verantwortung. Für sie sind Pflicht und Freude an Natur und Bewegung eng miteinander verbunden.
Das Publikum hatte nun noch drei Wünsche offen, fast wie im Märchen: nämlich den Geburtstag, den Wohnort und - den Namen der Preisträgerin zu erfahren. Das Sternzeichen Stier, könnte man meinen, mag Laudatorin und Preisträgerin ähnliche Charakterzüge verliehen haben. Sie wurde vier Tage später am 1. Mai geboren, sie in Krumbach und engagiert innerhalb des SV Krumbach. Die Laudatio schloss mit den Worten: „Ich bin mit Ihnen nun gespannt auf die junge Dame, die vielen jungen Menschen nun zum Vorbild werden möge: Gratulieren Sie mit mir zusammen nun Lara Bangert!“